In den letzten Wochen kochten die Emotionen in diversen Ärztechats auf WhatsApp und Facebook hoch. Der Grund: Es herrschte Wahlkampf! Während in anderen Bundesländern die Ärzteschaft ihre Interessensvertretung bereits neu gewählt hat, wird über die Zusammensetzung der Ärztekammer in Niederösterreich erst am 2. April entschieden.

Die meisten Stimmzettel wurden bereits per Briefwahl abgebeben. 8.168 Personen aus der Ärzteschaft sind wahlberechtigt. 53 Mandate in der Vollversammlung werden vergeben. Der amtierende Ärztekammerchef, Christoph Reisner, tritt nicht mehr an. Dass eine der neun antretenden Fraktionen eine absolute Mehrheit erreicht, gilt als ausgeschlossen. Daher wird es, wie bereits in der Vergangenheit auch, eine Koalition geben. Der Wahlkampf gestaltete sich teilweise untergriffig. Selbst Vergleichen mit tierischen Primaten wurden bemüht, um die Gegner anzupatzen.

Dabei stehen große Herausforderungen für die Ärzte an. Etwa wie man die medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Zukunft sichert und den Beruf der Hausärzte wieder attraktiviert. Aber auch Verhandlungen über Honorare der Kassenärzte mit den Sozialversicherungsträgern stehen an. Hier verlangt man mehr Entgegenkommen seitens der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Immerhin habe man die Jahre der Pandemie mit höchstem Engagement seitens der Ärzteschaft geschultert, fühlt sich dafür von der Politik jedoch zu wenig wertgeschätzt. Dies gilt sowohl für die niedergelassenen, selbständigen als auch die angestellten Ärzten in den Spitälern, heißt es aus der Ärzteschaft.

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(noeblick/W. Pelz/01. April 2022)

Kurzvideo: Blick auf Podium und Publikum

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